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Donnerstag, 30. Mai 2013

Vertrauen in Cloud-Computing

Cloud-Computing ist nicht losgelöst von sozialen Kontexten und Beziehungen. Die neue Technologie ist mit dem menschlichen Zusammenleben und dem Zusammenarbeiten verknüpft und hat auch mit Vertrauen zu tun. Gerade im Internet sind die Bedingungen wie Ungewissheit und Verwundbarkeit gegeben. Man stellt sich bei der Informationsverarbeitung das Bild einer Wolke vor. Beispielsweise, wenn man mit dem Flugzeug in eine Wolke fliegt oder als Wanderer in den Bergen von einer Wolke eingeschlossen wird. Die anderen Flugzeuge oder Wanderer sieht man dann kaum noch. Es kreisen einem vielleicht die Gedanken, dass die anderen Akteure fahrlässig oder sogar böswillig im Nebel handeln könnten. Auch in der Wolke im Internet hat man vergleichsweise „schlechte Sicht“. Die anderen Teilnehmer kennt man nur zum Teil und  nicht alle sind kontrollierbar. Die Technologien sind (noch) nicht perfekt, jedoch können Orientierungspunkte für das Vertrauen geschaffen werden. 
Bei Vertrauen geht es um Beziehungen zwischen Menschen, sie sich gegenseitig wahrnehmen und dies in ihrem Handeln berücksichtigen.
(Picot et al. 2011, S. 39 ff.)

Eine Studie, über Vertrauen und Sicherheit im Netz, die der Bitkom 2012 herausgab, begründen die Nutzer den Verzicht auf die Online Speicherung  am häufigsten mit der komplizierten Technik (37 Prozent), gefolgt von der Angst vor Datenmissbrauch (26 Prozent), Zweifeln am Nutzen (26 Prozent) und der Angst vor Datenverlust (25 Prozent).

Die Zurückhaltung erklärt sich unter anderem aus der Sorge um die eigenen Daten. Die Angst vor Datenverlust, unbefugtem Zugriff sowie Bespitzelung durch die Behörden jener Länder, in denen die Cloud-Server stehen, ist nicht ganz unberechtigt. In der Vergangenheit ist es öfter vorgekommen, dass Daten versehentlich gelöscht wurden oder in die Hände von Unbefugten gelangt sind. Viele Experten sind aber der Auffassung, dass Daten auf einem professionell betriebenen Server besser gesichert sind als auf einem schlecht geschützten PC mit Internetanbindung.
Besonders über mobile Geräte besteht ein  großes Sicherheitsrisiko beim Abrufen der Daten und in nicht gesicherten W-Lan-Netzwerken. Beim Speichern von Daten in der Cloud ist somit auch die Eigenverantwortung gefragt. Dies fängt mit Grundlagen für einen guten Schutz an, nämlich ein gut gewähltes Passwort. Mit speziellen Verschlüsselungsprogrammen können sensible Daten sogar fast unangreifbar gemacht werden.

„Akzeptanz von Cloud Computing erfordert Vertrauen“ unter diesem Titel hat das Kompetenzzentrum Trusted Cloud ein Thesenpapier erstellt, dass aufzeigt, wie Cloud-Anbieter Vertrauen und damit Akzeptanz in Cloud-Computing-Technologien stärken können. Das Schaffen von Vertrauen in neue cloud-basierte Geschäftsmodelle ist damit eine zentrale Voraussetzung für eine höhere Akzeptanz von Cloud Computing. Zwei der acht Thesen lauten:

These 4
"„Success Stories“ müssen von Cloud-Anbietern stärker kommuniziert werden.
Empirische Untersuchungen zeigen, dass ein Großteil der Unternehmen, die bereits Cloud-Lösungen
einsetzen, sehr zufrieden mit den Ergebnissen des Cloud-Einsatzes sind.
Diese positiven Erfahrungswerte müssen von Cloud-Anbietern deutlich stärker kommuniziert werden, um das Vertrauen von Neukunden zu gewinnen."

These 5
"Cloud-Anbieter müssen Transparenz gewährleisten, um Vertrauen zu stärken.
Neben der allgemeinen Verunsicherung um ihre Daten und der unklaren Rechtssituation, fragen sich
Unternehmen, welche Kosten bei einem Umstieg auf die Cloud anfallen, wie im Falle eines Anbieterwechsels die Daten migriert werden und wie neue Cloud-Anbieter langfristige Stabilität gewährleisten können. Ein hohes Maß an Transparenz seitens der Cloud-Anbieter zu diesen Themen ist damit eine weitere zentrale Voraussetzung, um das Vertrauen in Cloud-Angebote zu stärken."

Im Beitrag „Wasserdichte Verträge und SLA’s aushandeln“ ist Khaled Chaar, Geschäftsführer des IT-Dienstleister Pironet NDH überzeugt, dass neben all den rechtlichen und vertraglichen Regelungen „Cloud-Computing“ letztlich immer mit viel Vertrauen zu tun hat.

Auch wenn im Privatsektor immer mehr Menschen die Scheu vor der Cloud verlieren, für viele Unternehmen sind die Hürden immer noch deutlich hoch. "Schließlich gibt man sein wertvollstes Gut in fremde Hände. Das bedeutet für viele Firmen immer noch einen empfindlichen Kontrollverlust" erwähnt Hubert Jäger von Uniscon im Bericht über Datensicherheit rund um Cloud-Computing. Wie man an Datenskandalen wie Wikileaks erkennen kann, löst man das Dilemma nur, wenn man "die organisatorischen Maßnahmen zur Datensicherheit so weit als möglich durch technische ersetzt", sagt Hubert Jäger.

Um das Vertrauen in die neue Technik für die Nutzung von Cloud-Diensten zu gewinnen, hat die Europäische Union mit einem Vorschlag einen Anfang gemacht. Die Europäer erhalten ein einheitliches Regelwerk für das digitale Zeitalter. Damit ein sicherer Markt entstehen kann, müssen Standards und Verbraucherrechte in der EU vereinheitlicht werden. Persönliche sowie Daten für die Wirtschaft sind von grosser Bedeutung. Diese Daten sind wie eine Währung, in die die Bevölkerung Vertrauen haben muss. Vertrauensvolle Massnahmen wie Datenübertragung, Vertragsbedingungen, die fair und einfach sind sowie die Zertifizierung für vertrauenswürdige Anbieter erhöhen die Angebote für die Nutzer. In ihrem Gastgespräch meinen Neelie Kroes und Viviane Reding, könnte die Schaffung eines grösseren, vertrauenswürdigen und effizienten Cloud-Martks in Europa über Erfolg und Misserfolg von mehreren tausend kleinen Unternehmen entscheiden. Sie fordern alle, die Regierung, die IT-Branche und die Cloud-Nutzer auf, gemeinsam mit der Europäischen Union daran zu arbeiten, Vertrauen aufzubauen, um diesen wirtschaftlichen Ruck, den Europa braucht, möglich zu machen.

Samstag, 11. Mai 2013

Cloud-Computing-Strategie Schweiz

Durch das Aufkommen und die neue Präsenz des Cloud-Computings haben auch die Schweizer Behörden die Vorteile der Cloud, für eine optimale Nutzung der Informations- und Kommunikationstechnik, erkannt.
Auch für Schweizer Behörden gibt es gute Gründe, den Einsatz von Cloud Computing zu nutzen. Sei es zum Beispiel für kleinere Gemeinden mit wenig finanziellen Mitteln, die über das Netz bereitgestellte Angebote von mehreren Einheiten gemeinsam nutzen können. Die im Blogbeitrag Cloud-Computing für Unternehmen erwähnten Vorteile bei Kosteneinsparungen für Hard- und Software sowie die schnelle Verfügbarkeit von bestehenden, modernen Lösungen im Cloud-Computing kommt auch den Verwaltungen zugute. Somit wird die Modernisierung und Innovation in der Verwaltung gefördert.
Die E-Government-Strategie Schweiz, die zum Ziel hat, die wichtigen Geschäfte mit den Behörden in der Wirtschaft, wie auch mit der Bevölkerung elektronisch abwickeln zu können, wurde mit der Cloud-Strategie ergänzt. Anhand einer Vorstudie aus dem Jahr 2010, die das Informatiksteuerungsorgan des Bundes in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule St. Gallen erarbeitet hatte, wurden das Potenzial, die Risiken und Rahmenbedingungen für einen Einsatz von Cloud-Computing für Schweizer Behörden untersucht. Die Strategie wurde gemäss dieser Studie umgesetzt.
Eine weitere Untersuchung fand aufgrund von verschieden geprüften Studien zum Thema Risiken statt. Die Zusammenfassung der Risikoanalyse zum Cloud-Einsatz unterstützt das Bewusstsein von Risiken und der verantwortungsvollen Nutzung von Cloud-Computing-Diensten.
Die Phase der Planung ist im März 2013 abgeschlossen worden. In diesem ersten Schritt, definierten Bund, Kantone, Gemeinden sowie beteiligte Gremien ihre Umsetzungspläne. Seit April 2013 läuft die Phase der Umsetzung mit den individuellen Plänen zur Umsetzung der Strategie. Dieser Schritt dauert maximal bis 2020.

Die erfolgreiche Umsetzung mittels über das Internet zugänglichen Cloud-Diensten hat das Geoportal des Bundes, geo.admin geschafft. Dieses Portal basiert auf einer verteilten Cloud Computing Architektur und wird in einer Public Cloud betrieben. Dies ist ein Projekt von E-Government Schweiz. Geo.admin wurde mit dem Swiss Cloud Award 2013 ausgezeichnet. Gewinn von Effizienz und Einsparungen bei den Kosten, die geo.admin durch die Nutzung von Cloud Services erzielt hatte, überzeugte die Jury von Euro Cloud Swiss.

Die Geschäftsstelle E-Government Schweiz erhebt einmal jährlich die Zielerreichung der Cloud-Strategie und publiziert die Ergebnisse im E-Government-Cockpit, in welchem Kennzahlen zum Stand der Umsetzung der E-Government-Strategie übersichtlich zusammengestellt werden.

Freitag, 10. Mai 2013

Cloud-Computing für Unternehmen

Das Teilen in der Cloud ist nicht nur für private Anwender attraktiv. Software zur Unterstützung von Geschäftsprozessen ist in Unternehmungen ein wichtiges Instrument. Geschäftsbeziehungen und Interaktion mit Kunden, Lieferanten, Partnern und Behörden wird heutzutage elektronisch durchgeführt. Um diese Arbeitsabläufe effizient zu gestalten, kommt es auf einfache Bedienbarkeit, geringen Aufwand für den Betrieb und die Wartung an. Auch die Sicherheit sowie optimale Unterstützung der Abläufe sind für ein Unternehmen zentral. Mit der Informationstechnik Cloud-Computing eröffnen sich neue Möglichkeiten, um diese Effizienz optimal zu unterstützen. In der Bereitstellung und Nutzung von Informationstechnik (IT) stellt Cloud-Computing mit der Nutzung von IT-Leistungen über das Internet, einen Paradigmenwechsel dar.

Vorteile, Herausforderungen und Hemmnisse von Cloud-Computing für geschäftliche Nutzung werden hier kurz erläutert. Eine Unterteilung in technische, finanzielle und organisatorische Aspekte:

Technische
  • Sicherheit ist ein grosses Thema. Die Auslagerung von Daten, Anwendungen und IKT-Infrastruktur erfordert Vertrauen in das Sicherheitskonzept des Cloud-Anbieters. Doch das Sicherheitsniveau eines Cloud-Providers ist häufig sehr hoch. Doch variiert der Sicherheitsanspruch von Anbieter zu Anbieter.
Finanzielle Vorteile
  • Geringe Investitionskosten: Hardwarekosten, IT-Infrastruktur und Softwarelizenzen entfallen. Diese lassen sich in variable, monatliche Kosten umwandeln. Daraus entsteht geringer Kapitalbindung und eine höhere Liquidität.
  • Kosteneinsparung Administration: Weniger Ressourcen für die Wartung und den Betrieb der Anwendung. Dieser Bereich wird durch die Cloud-Anbieter abgedeckt.
  • Kostenvorteile: Kosteneinsparungen, die beim Cloud-Anbieter durch die hohe Nutzung deren Infrastruktur gemacht werden, können an Kunden weitergegeben werden.
Organisatorisch
  • Die Flexibilität kann durch die IKT-Ressourcen schnell und unkompliziert an veränderte Geschäftsprozesse angepasst werden. Schnellere Umsetzung, beispielsweise bei Erweiterung von Standorten oder Umstrukturierungen, da ortsunabhängige Infrastruktur.
  • Geringer Anforderungen an Hardware. Zugriff auch via mobilen Endgeräten möglich. Somit unterstützend für die Mobilität der Mitarbeiter. 
  • Ein Risiko stellt allerdings ein allfälliger Anbieterwechsel, der mit hohem Aufwand und Kosten verbunden ist, dar. 

Rechtliche Grundlagen 
Individuelle Verträge werden typischerweise nur mit grossen Unternehmen ausgehandelt. Für kleinere und mittlere Unternehmen sind die Vertragsbedingungen vom Anbieter vorgegeben. In der vertraglichen Gestaltung sollte auf die Leistungsbeschreibung, Service Level Agreements, Datensicherheit und Datenschutz sowie die Absicherung bei einem Anbieterwechsel geachtet werden.
(Fraunhofer IAO, 2012: S. 16-22) 


Datenschutz
Die Inanspruchnahme von Cloud-Services ist ein „Bearbeiten im Auftrag" (CH: § 6 IDG, D: § 11 BDSG) und muss sich an diese Voraussetzung orientieren. Die der Cloud eigenen Besonderheiten und der dadurch entstehenden Risiken, beispielsweise die Nutzung einer Infrastruktur durch mehrere Beteiligte. Die grössten Herausforderungen bestehen in Bezug auf die Transparenz, die Kontrollen und allgemein in Bezug auf die Wahrnehmung der Verantwortung durch das öffentliche Organ.


Fazit
Trotz einigen Fragzeichen beim Datenschutz und gewissen Risiken für die Geschäftskontinuität hat die Etablierung von Cloud-Computing zugenommen und Analysten sagen ein weiteres Wachstum des Marktes voraus. Für die Unternehmenseigene IKT-Infrastruktur bietet Cloud-Computing eine Flexibilisierung und entsprechende Kosteneinsparungen.

Buchtipp: 




Freitag, 26. April 2013

SharEconomy zum Dritten



Der Begriff SharEconomy deckt ein breites Spektrum ab. Vom Teilen über das soziale Netzwerk Facebook bis zur freien Enzyklopädie Wikipedia, von der Softwarenutzung in der Cloud bis zu gemieteten Plattformlösungen und zu Gebrauchsgütern, die nicht mehr nur gekauft und genutzt sondern gemeinsam gekauft oder gemeinsam benutzt oder verliehen werden.
Im Zusammenhang mit dem Trend  Ökonomie des Teilens ist die englischsprachige Form SharEconomy oder Sharing Economy stark im Aufwind. Eine 2012 veröffentlichte Studie, die der Online-Unterkunftsvermittler Airbnb zusammen mit der Universität Lüneburg unter dem Titel „Sharing Economy veröffentlichte, belegt, dass jeder zweite Deutsche Erfahrungen im Umgang mit alternativen Konsumformen hat. Daher ist er Teil einer kollaborativen Konsumkultur, auch KoKonsum  genannt.


Diese Bewegung ist durch die sozialen Medien unterstützt worden, da das Teilen über das nächste persönliche Umfeld hinaus stark erleichtert oder es erst ermöglicht hat.
Dieses Teilen bedingt jedoch, wie auch in der realen Welt, ein gegenseitiges Vertrauen. Gerade wenn es um Vermietung und Ausleihe geht, wird Vertrauen vorausgesetzt.
Wie kann ich sicher sein, dass die Person, der ich meine Wohnung zur Verfügung stellen werde, vertrauensvoll ist? Auf diesen Angebotsplattformen wird daher oft das soziale Netzwerk Facebook als vertrauenserweckende Massnahme hinzugezogen. Die Benutzer müssen sich mit Ihren Facebook-Profilen einloggen. Somit erhält man vorgängig ein Bild des zukünftigen Tauschpartner‘s.
Eine Vordenkerin auf dem Gebiet Sharing Economy ist Rachel Botsman. Die Autorin beschreibt in ihrem Buch „What’s Mine is yours" (2010) das Vertrauen eine neue Währung der Wirtschaft sei. Nur wenn jemand offen und vertrauenserweckend auftritt, kann er oder sie als Vermieterin oder Vermieter profitieren. Weiter sind Rezensionen ein hilfreiches Instrument, um herauszufinden, wer oder was vertrauenswürdig erscheint oder eben nicht!
Gemäss der Studie „Sharing Economy“ von Harald Heinrichs, Professor für Nachhaltigkeit und Politik an der Universität Lüneburg, ist der neue Trend von der Ökonomie des Teilens nicht nur ein zurzeit von den Medien behandeltes Phänomen.  Es liegt ein großes Potenzial für eine neue Nachhaltigkeit vor. Nun seien Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gefordert, Rahmenbedingungen zu schaffen, dass sich dieser Trend  neben dem Kaufkonsum entwickeln könne.